image

Hautpflege
bei Kontaktekzemen

Hautwissen
Problemlöser
Juckreiz
Kontaktekzem
Rötungen
Schuppen
Spannungsgefühle
empfindliche und sensible Haut
normale Haut
sehr trockene Haut
trockene Haut

Die kontinuierliche und richtige Hautpflege bei Kontaktekzemen ist ebenso wichtig wie der Besuch beim Arzt. Auffällige, juckende, gerötete, trockene ebenso wie nässende Hautpartien sollten immer zunächst von einem Dermatologen begutachtet werden, denn bei allen Formen kann es sich um sogenannte Kontaktekzeme handeln. Diese sollten bei Bedarf sowohl mit entsprechender Akut-Medikation behandelt werden als auch in der täglichen Pflegeroutine mit genügend Feuchtigkeit, rückfettenden und hautbarriereschützenden Inhaltsstoffen versorgt werden.

Was ist ein Kontaktekzem eigentlich?

Bei sogenannten Kontaktekzemen handelt es sich um eine Entzündung der Haut, die durch eine zuvor stattgefundene Reizung ausgelöst worden ist. Hierbei wird zwischen toxischen und allergischen Kontaktekzemen unterschieden. Bei dem Großteil der Ekzeme handelt es sich um die toxische Variante – das bedeutet, dass ein spezieller Schadstoff oder der zu häufige Kontakt damit Auslöser für das Ekzem sind. Bei der selteneren Form, der allergischen Reaktion, sind es besondere Allergene, die das Immunsystem der betroffenen Personen unter Stress setzen. Ebenso wird zwischen chronischen und akuten Ekzemen unterschieden: Während bei akuten Fällen die Haut stark gerötet ist, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bildet und nässen kann, ist die Haut bei chronischen Kontaktekzemen sehr trocken, rissig, und die Patienten leiden unter einem mittelstarken bis starken Juckreiz.

Artikelübersicht

image

Ein Ekzem an den Händen tritt am häufigsten auf

Da Kontaktekzeme zumeist an den Händen auftreten, werden sie auch Handekzeme genannt. Die befallenen Stellen sind häufig der Ringfinger, der Handrücken, die Innenseiten und Gelenke und generell die Partien, wo die Haut sehr dünn und empfindlich ist. Hierbei tritt das Ekzem meist symmetrisch an beiden Händen auf, wobei die dominante Hand – also bei Rechtshändern die rechte Hand – etwas stärker betroffen ist. Neben den Händen können aber auch andere Hautpartien von Kontaktekzemen betroffen sein, wie beispielsweise die Kopfhaut, die Füße, der Hals, die Arme und Beine oder auch empfindliche Stellen in den Hautfalten.

Was sind die Ursachen von Kontaktekzemen?

Ein Kontaktekzem entsteht durch eine toxische (Reizstoffe) oder allergische Reaktion (Allergene) – die Reaktion auf Toxisches ist die übliche am häufigsten vorkommende Ursache. Das toxische Kontaktekzem wird ausgelöst, indem unterschiedlichste Schadstoffe die Hautbarriere durchbrechen und in die Epidermis (obere Hautschicht) eintreten. Die Zellen in der Epidermis werden dadurch geschädigt und entzünden sich und ein Reparaturprozess der Haut wird gestartet. Wenn es nicht sogar der Auslöser war, kann sich das Ekzem durch den zusätzlichen Kontakt mit Wasser, Lösungs- oder Reinigungsmitteln, Chemikalien und reizenden Lebensmitteln wie Zitrusfrüchten, rohen Kartoffeln, rohem Fleisch, Tomaten und weiteren noch verschlimmern. Auch der Abrieb von Hautschüppchen bei manueller Arbeit strapaziert die Haut regelmäßig.

Bei der allergischen Variante wird die Entzündung der Haut durch die Allergene ausgelöst, die eine Immunreaktion hervorrufen. Häufig treten diese Reaktionen mit Metallen wie Nickel, Kobalt oder Chrom auf oder auch bei verschiedenen Kosmetika oder Pflanzenstoffen. Chronische Erkrankungen (atopische Dermatitis) treten zwar häufig bei Menschen mit Vorerkrankungen oder genetischen Veranlagungen zu beispielsweise Asthma und Allergien auf, können aber durchaus toxisch ausgelöst werden, weil die Hautbarriere konstant geschwächt ist.

Wer leidet unter Kontaktekzemen?

Einer Schätzung zufolge sind zirka 15–20 % der Bevölkerung in ihrem Leben akut oder chronisch von dieser Hauterkrankung betroffen. Kinder leiden darunter ebenso wie Erwachsene, und auch wenn Frauen etwas häufiger Kontaktekzeme haben als Männer, ist dies keine geschlechtsspezifische Krankheit. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Menschen, die eine sehr empfindliche Haut (zum Beispiel Allergiker) oder auch eine sehr dünne Haut und eine nicht mehr so starke Hautbarriere haben (zum Beispiel ältere Menschen), empfänglicher für diese Hautkrankheit sind. Doch auch spezielle Berufsgruppen sind stärker betroffen.

Diese Berufe strapazieren unsere Haut

Menschen mit bestimmten Berufen sind besonders gefährdet, an einem Kontaktekzem zu erkranken. Im Grunde gilt dies für alle, die besonders viel mit den Händen arbeiten. Mediziner, Pflegekräfte und generell Menschen aus dem Gesundheitswesen haben ständigen Kontakt mit Wasser, Seife und auch Desinfektionsmitteln. Das häufige Reinigen der Hände ist zwar wichtig, um Viren und Bakterien zu entfernen, doch auch gute und wichtige Helfer zum Schutz der Hautbarriere, wie bestimmte Fette oder auch Feuchtigkeit, werden dadurch der Haut entzogen. Auch in anderen Berufsfeldern wie beispielsweise bei Friseuren, Maurern, Küchen- oder auch Reinigungs-Personal kommen die Hände immer wieder mit hautreizenden Inhaltsstoffen in Berührung. Spezielle Schutzausrüstung und -kleidung ist neben der kontinuierlichen Hautpflege dort besonders wichtig.

Welche Hautpflege eignet sich bei Kontaktekzemen?

Je nachdem ob es sich um eine allergische oder toxische, um eine akute oder chronische Erkrankung handelt, wird ein gesonderter Therapieweg empfohlen. In jedem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden, der eine entsprechende Diagnose stellt. Allergie-Tests können hier zum Beispiel für Klarheit sorgen und die Vermeidung bestimmter Produkte kann im Nachgang für Linderung sorgen. Der Arzt bestimmt dann, welche Behandlung erfolgen soll, um die Entzündung der Haut in den Griff zu bekommen. Parallel dazu sollte die tägliche Hautpflege jedoch nicht gestoppt werden. Auch bei Hautekzemen empfehlen sich Produkte, die der Haut Feuchtigkeit spenden und rückfettend wirken und so die Hautbarriere unterstützen. Besonders bei trockenen Ekzemen sollten Pflegeprodukte für Rückfettung und Feuchtigkeit mit beispielsweise Salizylsäure, Glyzerin und Harnstoff (Urea) verwendet werden. Gleichzeitig wird so das weitere Austrocknen verhindert. Hilfreich ist das Tragen von Handschuhen, wenn Sie unter dem häufigsten Kontaktekzem, dem Handekzem, leiden – achten Sie dabei auf mögliche Allergien in Bezug auf die Bestandteile der Handschuhe. Im Haushalt sollte der Kontakt zu Reinigungsmitteln oder reizenden Lebensmitteln (unter anderem stark säurehaltiges Obst, scharfes Gemüse, rohes Fleisch) vermieden werden. Versuchen Sie keine aggressiven Seifen und Reinigungsprodukte zu verwenden, wenn Sie die betroffenen Hautpartien waschen, und nach Möglichkeit sollte auf ein Abtrocknen mit Handtüchern verzichtet werden. So werden die Hautstellen nicht erneut gereizt, sodass keine weiteren Hautschuppen sich lösen und keine neuen Risse entstehen. Ihr Arzt wird Sie hierzu beraten.

Quellenangaben:

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-055lS1__Kontaktekzem_2013-abgelaufen.pdf
https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/andre-ekzeme/kontaktekzem
https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/andre-ekzeme/handekzem-allgemeine-hinweise
https://www.dha-handekzem.de/

ARTIKEL MIT ANDEREN TEILEN

Hier haben Sie die Möglichkeit den Artikel mit anderen zu teilen.